Montag, 18. Oktober 2010

Premiere "Heute Abend: Lola Blau"

Am Freitag, den 15.10.20010 feierte meine Inszenierung von "Heute Abend: Lola Blau" eine umjubelte Premiere mit einer umwerfenden Claudia Lüftenegger in der Titelrolle. Hier Auszüge aus den Kritiken:

Volksstimme Stendal vom 18.10.2010


Ein Leben mit allen Emotionen

"Im Theater ist nichts los!" singt Claudia Lüftenegger alias Lola Blau. Von wegen! Was die Zuschauer am Freitagabend im Theater der Altmark in Stendal erlebten, straft diese Liedzeilen Lügen. Die Premiere von Georg Kreislers Musical "Heute Abend: Lola Blau" wurde mit frenetischem Applaus und stehenden Ovationen gefeiert.

In dieser Inszenierung stimmt einfach alles: die Musik, die Ausstattung und die Darstellerin. Claudia Lüftenegger braucht ungefähr fünf Sekunden, um das Publikum völlig in den Bann zu ziehen. Fasziniert hängt jeder im Saal an ihren Lippen. Und das zwei Stunden lang. Sie spielt und singt sich durch das Leben der Lola Blau: mal frech und heiter, mal anrührend und melancholisch. Immer jedoch mit einer unglaublichen Intensität. Einfach beeindruckend, wie sie es schafft, sich von einem zum anderen Moment zu verwandeln und die Spannung aufrecht zu erhalten.

Ernste Botschaften und geniale Leichtigkeit

Begleitet wird sie von Sebastian Undisz am Flügel. Sein Spiel ist ebenfalls ein echter Ohrenschmaus und lässt das dunkle Timbre von Lüfteneggers Stimme superb zur Geltung kommen.

Kreislers traurig-heiteres Musical wird seit immerhin fast 40 Jahren gespielt. Unter der Regie von Manfred Ohnoutka ist es einmal mehr zu einem großen Erlebnis geworden. Hier werden ernste Botschaften mit einer genialen Leichtigkeit vermittelt. Nicht oberflächlig oder beschönigend. Und ohne, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt.

Die Ausstattung (Christopher Melching) besteht aus einem Schrank an der Wand, einem Tisch, einem Sofa und einem Überseekoffer. Da der Schrank auch mal schnell zur Tür oder zur Künstlergarderobe, der Überseekoffer zum Liegestuhl werden kann, reicht das völlig aus.

Erst große Freude, dann bitter enttäuscht

Die Lola Blau, die zu Beginn so voller Schwung und Lebensfreude war, ist am Ende enttäuscht und resigniert. So sieht das Publikum zu Beginn der Aufführung und in der Schlussszene eine sehr alte, verbitterte Lola Blau (Annie Christel Lange als Statistin) neben der jüngeren "Version".

Der Stendaler Inszenierung haftet nichts Provinzielles an. Sie könnte auf jeder Großstadtbühne im deutschsprachigen Raum bestehen und für volle Häuser sorgen.

Altmark Zeitung vom 18.10.2010

Musicaltriumph für eine Schauspielerin

"Heute Abend: Lola Blau": Claudia Lüftenegger brilliert

STENDAL (hh). Georg Kreisler schreibt als Untertitel unter sein "Heute Abend: Lola Blau" Musical für eine Schauspielerin. Wahrscheinlich wollte er Mut machen, denn für das Musical muss eine Darstellerin nach Ansicht der Experten eigentlich singen, tanzen und schauspielern können.

Claudia Lüftenegger aus dem Ensemble des TdA beherrscht alle drei Spielarten: Sie hat Schauspiel von der Pike auf gelernt und studiert, singen kann sie und dass sie tanzen beherrscht, hat sie in zurückliegenden Inszenierungen auch schon bewiesen.

So wurde der Premierenabend mit Georg Kreislers Musical in der Inszenierung von Manfred Ohnoutka zum Triumph für sie. Und mit gutem Recht ließ sie sich am Ende des Abends von ihrem Publikum feiern. Sie hat der Gestalt der jüdischen Schauspielerin Lola Blau pralllebendige Gestalt gegeben. Man feierte, fieberte, trauerte stets und in jeder Szene mit ihr. Sie, die im Hitler-besetzten Österreich kein Engagement mehr erhält als Jüdin, sich in der Schweiz recht und schlecht durchschlägt bis zu ihrer Ausweisung, in Hollywood schließlich zum gefeierten Gesangs- und Sexstar aufblüht aber vereinsamt, muss im Nachkriegswien erleben, dass hier noch immer manches im Argen liegt und sie auch im Kabarett nicht viel ändern kann (...)

Das alles verwirklicht Claudia Lüftenegger und schenkt ihren Besuchern damit einen Musicalabend, in dem Heiterkeit und Nachdenkliches, Geschichtsträchtiges in der Gestaltungskunst einer jungen Frau zusammenfinden, kongenial am Flügel von Sebastian Undisz begleitet.
Es stimmte alles! Danke!

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